Das zweite Jahr in Folge unterstützte Stout Studenten bei ihren angewandten Forschungsprojekten in Zusammenarbeit mit der Bayes Business School. Der Student Guillaume Debief verfasste „High Interest Rates and Their Impact on European M&A Activity“.

Stout spielte bei diesen Projekten eine zentrale Rolle, indem es die angewandten Forschungsprojekte der Studierenden unterstützte und anleitete, wertvolles Feedback aus der Sicht der Branche gab und den Zugang zu den für die Forschung wichtigen Datenbanken erleichterte.

Darüber hinaus gab Stout während der gesamten Entwurfsphase umfassende Hinweise zur Struktur des Projekts und half bei der Ideenfindung. Die beiden Studierenden hatten auch die Möglichkeit, bei ihren Besuchen in der Niederlassung Erfahrungen mit leitenden Bankern zu sammeln. Die Studenten wurden von Sonia Falconieri, Professorin für Finanzen und Leiterin der Finanzfakultät an der Bayes Business School, und Damian Sebastian Serwin, einem Mitarbeiter des Londoner Büros von Stout, betreut.

Im Folgenden finden Sie eine Zusammenfassung des Papiers.

Wichtigste Schlussfolgerungen

  • Geschäftsvolumen: Die europäischen M&A-Transaktionen verzeichneten ein leichtes Wachstum, wobei es je nach Land und Branche erhebliche Unterschiede gab.
  • Geschäftswert: Der durchschnittliche Transaktionswert ist in der Hochzinsphase gesunken, was auf verschärfte Finanzierungsbedingungen und erhebliche Ausreißer hinweist.
  • Branchenfokus: Schlüsselindustrien, darunter Technologie und Gesundheitswesen, dominierten die M&A-Aktivitäten und zeigten sich trotz wirtschaftlicher Herausforderungen widerstandsfähig.
  • Wirtschaftliche Faktoren: Die hohen Zinssätze und die allgemeine makroökonomische Unsicherheit beeinflussten den Umfang, die Struktur und die Häufigkeit der Transaktionen.

M&A in einem von hohen Zinsen geprägten Umfeld

Der europäische Markt für M&A hat sich trotz der anhaltend hohen Zinssätze als widerstandsfähig erwiesen. Zwischen Mai 2019 und Dezember 2023 sind in zehn europäischen Ländern Verschiebungen sowohl beim Geschäftsvolumen als auch beim Geschäftswert zu beobachten, die auf die strengeren monetären Bedingungen und die sektorspezifische Dynamik zurückzuführen sind.

Das Verständnis dieser Veränderungen ermöglicht entscheidende Einblicke für Investoren und geschäftliche aktive Unternehmen, die sich in einer sich entwickelnden Wirtschaftslandschaft bewegen.

Geschäftsvolumen in den einzelnen Ländern

Von Mai 2019 bis September 2021 wurden in dem Datensatz 1.163 Geschäftsabschlüsse erfasst. Im darauffolgenden Zeitraum (Oktober 2021 - Dezember 2023) stieg diese Zahl trotz eines schwierigen Finanzierungsumfelds leicht auf 1.175 an.

  • Geografische Spitzenreiter: Großbritannien war bei der Zahl der Abschlüsse führend, gefolgt von Italien und Frankreich. Auf der anderen Seite wurden in Belgien und der Schweiz die wenigsten Transaktionen getätigt.
  • Länderspezifische Trends: Spanien und Norwegen verzeichneten im letztgenannten Zeitraum einen Anstieg der Deal-Aktivitäten, während Großbritannien und Italien leichte Rückgänge hinnehmen mussten.
  • Beschränkungen: Die Daten wurden aus einem bereinigten Datensatz entnommen, wobei Einträge mit fehlenden Werten ausgeschlossen wurden. Die tatsächlichen Zahlen, die auf den Rohdaten basieren, dürften höher sein.
  • Diese geographische Verteilung deutet darauf hin, dass wirtschaftliche Bedingungen, politische Veränderungen und die lokale Marktdynamik die Muster bei den Geschäftsabschlüssen stark beeinflussen.

Geschäftswert: Trends und Erkenntnisse

Während der Hochzinsphase kam es zu deutlichen Verschiebungen bei den Geschäftswerten.

  • Sinkende Durchschnittswerte: Der durchschnittliche Transaktionswert ging im zweiten Zeitraum zurück, was auf eine knappere Finanzierung und eine geringere Bereitschaft der Investoren für große Transaktionen zurückzuführen ist.
  • Median-Stabilität: Die Medianwerte blieben konstant, was die durch Ausreißer verursachte Schieflage unterstreicht.
  • Ländervergleiche: Großbritannien und Italien verzeichneten durchweg höhere Transaktionswerte, wenngleich ihre Durchschnittswerte durch einige außergewöhnlich hohe Transaktionen beeinflusst wurden.

Um diesen Ausreißern zu begegnen, wurden bei der Analyse logarithmische Transformationen vorgenommen, die die Daten normalisierten und die Zuverlässigkeit der statistischen Modelle verbesserten.

Branchendynamik

Die Branchen spielten eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der M&A-Trends. Auf die zehn wichtigsten Branchen entfielen 35 % aller Transaktionen, wobei Technologie-, Gesundheits- und Holdinggesellschaften an der Spitze standen.

  • Sektor-Highlights: Großbritannien und Italien dominierten die Aktivitäten in den Top-Branchen, was ihre allgemeine Führungsposition bei M&A widerspiegelt.
  • Trendschwankungen: Beispielsweise verzeichnete der Holdingsektor nach einem längeren Rückgang 2022 einen starken Anstieg, was die sich wandelnden Prioritäten der Anleger widerspiegelt.

Diese sektorspezifischen Muster unterstreichen, wie wichtig es ist, in wirtschaftlich unsicheren Zeiten auf widerstandsfähige und wachstumsorientierte Branchen zu setzen.

Ein Weg nach vorn

Da Europa weiterhin mit hohen Zinssätzen zu kämpfen hat, spiegelt der M&A-Markt sowohl Herausforderungen als auch Chancen wider. Während das Gesamtvolumen der Geschäftsabschlüsse stabil bleibt, sinken die Durchschnittswerte, und die Dynamik der Branche verändert sich, was das Umfeld für Geschäftsabschlüsse komplexer macht.

Für Investoren ist es wichtig, diese Trends zu verstehen und in ihre Entscheidungsprozesse einzubeziehen. Durch die Fokussierung auf widerstandsfähige Branchen, die Betonung von Synergien und die Anwendung flexibler Finanzierungsstrategien können geschäftliche Akteure das von hohen Zinsen geprägte Umfeld in den griff bekommen und sich für langfristigen Erfolg positionieren.