Das Umfeld für Fusionen und Übernahmen hat sich in letzter Zeit verändert, und die Verkäufer müssen in ihren Erwartungen flexibel sein und sich auf potenziell längere Zeiträume für Transaktionen einstellen, da die Käufer die Möglichkeiten unter Berücksichtigung der höheren Finanzierungskosten und der potenziellen Marktvolatilität sorgfältig prüfen.
Unternehmen sollten sich auf die Transaktionsplanung konzentrieren, um den Wert während des M&A-Prozesses zu maximieren. Bei der Transaktionsplanung geht es darum, eine strategische Denkweise bei der Festlegung langfristiger Ziele einzubeziehen, die effizientesten Wege zur Erreichung dieser Ziele zu ermitteln und sich kontinuierlich an die Marktbedingungen anzupassen.
Letztlich kann eine effektive M&A-Planung dazu beitragen, bei einem Verkauf oder einer Übernahme eine höhere Bewertung zu erzielen.
Im Folgenden werden einige Schlüsselelemente einer effektiven Transaktionsplanung zur Maximierung des Wertes während des M&A-Prozesses beschrieben:
1. Markteinschätzung: Entwicklung eines definierten Wertangebots und einer Ausstiegsstrategie
Unternehmen und insbesondere Private-Equity-Firmen (PE-Firmen) haben oft bestimmte Ziele, wenn sie eine Ausstiegsstrategie ins Auge fassen (z. B. einen Verkauf an einen strategischen Käufer, eine PE-Firma oder einen Börsengang). Die Transaktionsplanung hilft Unternehmen, ihr Wertangebot zu definieren und dabei ihre einzigartigen Vorteile, ihr Wachstumspotenzial und ihre Wettbewerbsposition auf dem Markt hervorzuheben.
Indem sie die langfristige Strategie des Unternehmens mit den Ausstiegszielen in Einklang bringen, können die Firmen sicherstellen, dass das Unternehmen für einen erfolgreichen Verkauf optimiert ist. Unternehmen sollten so positioniert werden, dass sie möglichst attraktiv sind, mit einer Markteinschätzung, die sich auf Bereiche wie einen hohen Marktanteil, wiederkehrende Umsatzmodelle, betriebliche Effizienz oder Expansionspotenzial konzentriert.
2. Operative Triebkräfte: Konzentration auf Geschäftsverbesserungen
Der Wert eines Unternehmens lässt sich in erster Linie durch betriebliche Verbesserungen steigern. Während des M&A-Prozesses sind die Käufer von Unternehmen mit einer starken, effizienten Geschäftstätigkeit angetan, die nach der Übernahme die Rentabilität steigern kann. Daher sollten sich die Unternehmen auf mehrere wichtige Initiativen zur Geschäftsverbesserung konzentrieren:
- Kostenoptimierung: Rationalisierung der Abläufe zur Reduzierung unnötiger Ausgaben und Verbesserung der Gewinnspannen
- Operative Exzellenz: Implementierung von Best Practices in Produktion, Lieferkette, Technologie und Vertrieb
- Initiativen zum Kundenwachstum: Entwicklung strategischer Initiativen zur Steigerung des Umsatzes und der Kundenbindung
3. Neue Umsatzmöglichkeiten: Wachstumschancen erkennen und ausschöpfen
Die M&A-Planung umfasst das Erkennen von organischen und anorganischen Wachstumsmöglichkeiten. Hierbei kann es sich um Folgendes handeln:
- Geografische Expansion: Erschließung neuer Märkte, Regionen oder internationaler Möglichkeiten
- Neue Produktlinien oder Leistungen: Innovation oder Diversifizierung des Produkt-/Leistungsangebots zur Steigerung der Umsatzströme
- Akquisitionen: Erwerb komplementärer Unternehmen, um für den M&A-Prozess mehr Attraktivität und Größe zu schaffen.
4. Finanzielle Leistung: Verbesserung von Margen und Liquidität
Die Käufer suchen in der Regel nach Unternehmen mit einem starken und vorhersehbaren Cashflow. Durch die Transaktionsplanung können sich die Unternehmen auf die Schaffung der hierfür nötigen Voraussetzungen konzentrieren.
Die Transaktionsplanung hilft den Portfoliounternehmen, sich auf die Verbesserung der folgenden finanziellen Aspekte zu konzentrieren:
- Umsatzwachstum und Rentabilität: Verbesserung von Preisstrategien, Kundensegmentierung und Vertriebskanälen
- EBITDA-Marge: Kostensenkung, Verbesserung der betrieblichen Effizienz und Steigerung der Rentabilität
- Cashflow-Management: Sicherstellung eines starken Cashflows, der die Fähigkeit des Unternehmens verbessert, in Wachstum zu investieren und Risiken zu verringern
5. Risikominderung: Beseitigen potenzieller Fallstricke
Potenzielle Käufer prüfen Unternehmen auf Risiken, die das künftige Wachstum beeinträchtigen könnten, z. B. auf regulatorische Risiken, rechtliche Verpflichtungen oder Anfälligkeit für Marktschwankungen. Eine gut durchdachte Transaktionsplanung umfasst Strategien zur Risikominderung, wie z. B.:
- Minderung regulatorischer Risiken: Sicherstellung der Einhaltung aller relevanten Gesetze und Vorschriften, insbesondere in Branchen wie Gesundheitswesen, Finanzen und Energie
- Rechtliche und finanzielle Sicherheitsvorkehrungen: Behandlung rechtlicher Fragen, Verbindlichkeiten oder operativer Risiken, die zu Unsicherheiten bei einer Übernahme führen können
- Szenarioplanung: Vorbereitung auf wirtschaftliche Abschwünge, Veränderungen in Branchentrends oder Wettbewerbsbedrohungen
6. Realisierung von Synergieeffekten: Erfassen der Wertprämie
Bei einer Übernahme suchen potenzielle Käufer häufig nach Synergien, die den Gesamtwert nach der Übernahme steigern können. Durch die Transaktionsplanung können Unternehmen aktiv Synergien mit potenziellen Käufern ermitteln und kommunizieren, so etwa die Folgenden:
- Kostensynergien: Möglichkeiten zur Beseitigung von Redundanzen oder zur effizienten Integration von Abläufen
- Ertragssynergien: Cross-Selling-Möglichkeiten, Zugang zu neuen Kundensegmenten oder Erweiterung des Produkt-/Dienstleistungsangebots
- Technologische Synergien: Integration von Technologieplattformen, die Geschäftsprozesse oder Kundenerfahrungen verbessern
7. Management und Kultur in Einklang bringen: Bestätigung der organisatorischen Eignung
Eine erfolgreiche Integration nach der Übernahme ist entscheidend für die Wertmaximierung. Ein Unternehmen mit einer klaren Strategie hinsichtlich Führung und kultureller Integration kann die Reibungspunkte, die bei Übergängen nach Fusionen häufig vorhanden sind, verringern und so eine reibungslosere und profitablere Übernahme gewährleisten.
Im Rahmen des Planungsprozesses achten die Managementteams darauf, die organisatorische Ausrichtung sicherzustellen. Dazu gehören:
- Führungsstruktur: Es gilt sicherzustellen, dass die richtigen Führungskräfte vorhanden sind, um das Unternehmen im Anschluss an die M&A zu führen.
- Unternehmenskultur: Sicherstellung, dass die Unternehmenskultur entweder an die Kultur des Erwerbers angepasst werden kann oder nach der Übernahme ein wertsteigerndes Unterscheidungsmerkmal darstellt.
8. Szenario-Planung: Ermittlung des optimalen Ausstiegszeitpunkts
Bei Fusionen und Übernahmen kann das Timing eine große Rolle spielen. Die Transaktionsplanung ermöglicht den Unternehmen das Abschätzen der besten Marktbedingungen für einen Verkauf und das Abstimmen der Ausstiegsstrategie auf breitere Markttrends, wie z. B. Wirtschaftszyklen oder Branchenwachstum. Wenn die Unternehmen diese Trends kennen, können sie den Zeitpunkt des Verkaufs so wählen, dass der Wert maximiert wird, möglicherweise in Zeiten hoher Nachfrage nach den Produkten oder Dienstleistungen des Unternehmens.
Fazit
Die Transaktionsplanung ist ein wichtiges Instrument für Unternehmen, um den Wert während des M&A-Prozesses zu maximieren. Durch die Entwicklung eines klaren Wertangebots und eine Markteinschätzung können Firmen ihr Unternehmen für einen erfolgreichen Verkauf oder eine Übernahme optimal positionieren.
Durch die Abstimmung der Unternehmensstrategie mit den Interessen potenzieller Erwerber und die Vorbereitung einer reibungslosen Integration können Unternehmen während des M&A-Prozesses eine höhere Bewertung und ein größeres Interesse erzielen.